Freitag, 31. Juli 2009

Eine 5-fache Dosis Flapper XD

Da morgen Myrna Loy-Tag ist und ich danach für 3 Tage in den Urlaub fahre gibts heute den Flapperwochenzuschuss für die nächsten Tage... 5 neue Artikel, noch heute!

Donnerstag, 30. Juli 2009

Flapper-Style - Teil 1: Die Haare

(Wenn die Bilder nicht angezeigt werden, aktualisiert einfach die Seite)

Ab und zu, vor allem am Anfang der 20er, hatten manche Flapper lange Haare, doch die kurzen Haare waren, was sich durchsetzte, was Zeil des typischen Flapper-Bildes geworden ist. Wie schon im vorigen Post angedeutet, die Flapper wollten schockieren, in einer Zeit in der vieles als skandalös galt - und fast alle dieser Grenzen haben sie überschritten - Kurze Haare (In den 1910ern galten ja schon Frauen, die ihre Haare nicht hochgesteckt haben als "supermodern") waren bis zum Jahr 1926 nicht sehr angesehen, 1927 wurden einige Bob-Haarstile auch bei etwas älteren Frauen "in".


Klassischer Bob


Die klischeehafte Flapper-Frisur sind ganz kurze, schwarze Haare oder ein tiefschwarzer Bob. Nein, ich kann keine Schauspielerin oder Sängerin nennen, die ganz kurze, schwarzgefärbte Haare hatte, und ich kann nur 2 Stars der 20er nennen die einen klassischen, glatten, Bob hatten: Louise Brooks und Colleen Moore. Meiner Ansicht nach stand der klassische Bob Colleen Moore nicht einmal, also Finger weg vom normalem Bob mit Pony als Flapper-Hairstyle.Vollständigkeitshalber trotzdem dieser Absatz und Louise Brooks als "Model" für diese Frisur:


Finger Waves & Marcel Waves



Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich Finger Waves und Marcel Waves nicht unterscheiden kann. Ich hab mir grad wieder Bilder von beiden Frisuren angeguckt und konnte keinen Unterschied finden. Wie auch immer, das sind so ziemlich die verbreitesten 20er-Jahre-Frisuren - und die Frisuren mit den meisten Unterarten (Loreley-Bob, "Whopee"-Bob, Clara Bow-Version...), von ein paar Arten werdet ihr Anleitungen im Internet finden, ein paar gibts wohl nur in amerikanischen Büchern. Hier die Schauspielerin Mary Brian mit einer von vielen Varianten:



Eton crop


Die Kürzeste der Kürzten, hier Josephine Baker mit Eton crop:

Mittwoch, 29. Juli 2009

Flapper

Flapper sind toll. So toll, dass ich 1 1/2 Wochen "Flapperzeit" ins Leben gerufen habe. So toll, dass ich gar keine Einleitung geschweige denn einen Artikel finde, der den Flappern gerecht wird.

Darum jetzt einfach mal ohne Einleitung noch ein Bild von Clara Bow:


Es begann eigentlich alles mit dem Gibson Girl, Charles Dana's Zeichnungen der idealen Frau der 1890er - 1910er, siehe links.

Das Gibson Girl war unabhängig und selbstbewusst - genau wie die Flapper.

1920 wurde der Film "The Flapper" mit Olive Thomas gedreht. Olive Thomas starb bevor der Film veröffentlicht wurde, hätte sie noch gelebt, wäre sie wahrscheinlich vom Baby Vamp zum Flapper geworden. Wenn man weiß, worum es in dem Film geht, braucht man die Verhaltensweisen der Flapper eigentlich kaum mehr weiter zu charakterisieren: Eine 16-Jährige, aufgewachsen in einem ziemlich spießigem Ort, will ein aufregendes Leben führen und benimmt sich laut Ansicht der Bewohner "skandalös". Sie wird in ein strenges Internat geschickt, doch sie und die anderen Mädchen haben weiter Spaß und leben den Flapper-Lifestyle - und das dazugehörige flirten bringt sie in den Ärger der weiteren Storyline. (Leider ist der Film nur in den USA veröffentlicht worden und wird wegen geringem Interesse wohl auch nie auf einer DVD unserer Region veröffentlicht werden, hoffentlich wird der Film eines Tages auf Youtube hochgeladen.).

Die Flapper trugen starkes Make-Up(was vorher fast ein Jahrhundert lang verpönt war), tranken Alkohol, was während der Prohibition eigentlich verboten war, rauchten, fuhren Autos, trugen kürzere Kleider und auch schonmal Hosen und taten auch sonst so ziemlich alles, was laut den Älteren skandalös war. Ein Psychologe von Harvard meinte einmal herausgefunden zu haben, dass Flapper "den niedrigsten möglichen Intelligenzgrad haben".

Die Flapper haben den Lifestyle der Frauen für immer verändert, sie sind verantwortlich für die Emanzipation (ja, man kann mit mehr Stil die Emanzipation voranbringen als die Feministinnen der 70er.).

Bei so einem umfangreichem Thema wie den Flappern weiß man kaum wo man anfangen und wo man aufhören soll, aber da es ja in den nächsten paar Tagen in diesem Blog fast nur um Flapper gehen wird, höre ich für heute erstmal auf - in den nächsten Tagen gibt es dann mehr über den Style, den Slang, Schauspielerinnen, die Flapper waren, die Tänze und mehr...

1 1/2 Wochen "Flapperzeit"

Der Clara Bow-Artikel (der eigentlich schon der Anfang dafür war) hat mich auf neue Blogideen gebracht - Themenwochen.
Die erste Themenwoche ist - und kein anderes Thema hätte es verdient, das Thema der ersten Themenwoche zu sein - Flapperwoche!
Und zur Feier der ersten Themenwoche, und weil man über Flapper so viel schreiben kann, ist dauert diese Themenwoche 1 1/2 statt nur eine Woche.

Also - macht euch bereit für die Flapper-Themenwoche!

Clara Bow - Das einzig wahre It-Girl

Der erste "richtige" Post in diesem Blog ist also ein Geburtstags-Post... Clara Bow wäre heute 104 geworden.
Clara Bow ist meine Lieblingsstummfilmschauspielerin und es gibt viel über sie zu sagen, darum wird das hier jetzt ein besonders umfangreicher Post.
Sie ist der Inbegriff des Flappers (mehr zu Flappern später), war der Superstar der späten 20er... Doch vor ihrem Ruhm und in den letzten 15 Jahren ihres Lebens, war ihr Leben eine Tragödie.
Aber nun mal alles von Anfang an...
Clara wurde in den Slums von Brooklyn geboren, keiner hatte gedacht, dass sie erwachsen werden würde, ihre beiden älteren Schwestern starben im Kleinkindalter und dazu gab es kurz vor Clara's Geburt eine extreme Hitzewelle in New York. Ihre Mutter, Sarah, hoffte sogar darauf, dass sowohl sie, als auch Clara bei der Geburt sterben würden, da sie ihr Leben hasste.


Clara's Kindheit war schrecklich. Ihre Eltern waren beide psychisch krank und bereits sie hatten eine schlechte Kindheit bei ihren ebenfalls psychisch kranken Eltern. Sie haben Clara nie geliebt, haben sich ständig gestritten, und haben ihre Wut oft an Clara ausgelassen. Ihr Vater war oft monatelang nicht zu Hause, und trotz allem tat Clara alles um von ihren Eltern gemocht zu werden, sie liebte ihre Eltern, obwohl sie sie nicht liebten, sie hat nie über die Grausamkeit, die sie zu Hause erleben musste gesprochen. Nur ihr Großvater mütterlicherseits war: obwohl er nie ein guter Vater für Sarah gewesen war; gut zu Clara, jedoch starb er als Clara erst 4 war.

Als Clara in die Schule kam, wurde sie wegen ihren billigen, dreckigen Klamotten von den anderen Mädchen ausgegrenzt.
Die Nachbarsjungen haben sie allerdings akzeptiert, und ihr bester Freund wurde ein Junge namens Johnny, der für sie war wie ein kleiner Bruder. Als Clara 9 war, hat Johnny beim Spielen in der Nähe eines Feuers seine Kleidung verbrannt, er rief nach Clara, doch sie konnte nichts mehr für ihn tun, er hatte bereits schwere Verbrennungen und starb schließlich in Clara's Armen. Nach diesem Erlebnis war sie traumatisiert, konnte nachts oft nicht einschlafen und wenn, hatte sie meistens Albträume über Johnny's Tod.
Nach der 7. Klasse musste Clara die Schule verlassen, sie musste eigenes Geld verdienen, da ihre Mutter, die sowieso oft über lange Zeiträume arbeitslos war, wegen ihrer fortschreitenden psychischen Erkrankung nicht mehr in der Lage zum Arbeiten war, Clara musste sie sogar pflegen. Sarah's psychische Krankheit wurde zum Wahnsinn.
Während dieser Zeit war Clara's größtes Hobby ins Kino gehen, sie sparte ihr Geld dafür, durch Filme konnte sie für kurze Zeit ihrem eigenen Leben entfliehen. Sie wollte eines Tages selber ein Filmstar werden, ein schönes Leben führen können.
Im Januar 1921 kündigte das "Motion Picture Magazine" einen "Fame and Fortune"-Contest an - ein Schönheitswettbewerb, dessen Gewinnerin eine Rolle in einem Film bekommen würde. Clara sah ihre große Chance gekommen, bat ihren Vater um einen Dollar, um zwei Fotos bei einem billigem Fotografen machen zu können, eins davon ist dieses Foto:
Clara fand die Fotos schrecklich, aber gab sie trotzdem ab. Sie erwartete nicht in die nächste Runde zu kommen, da keiner sie je schön genannt hat und sie selber sich auch nicht schön fand, aber trotzdem wurde sie zu Probefilmaufnahmen aufgenommen. Eine Woche später - und die Einladung fürs Finale kam! Clara glaubte immer noch nicht daran, dass sie gewinnen könnte - die anderen Finalistinnen waren gut gekleidete Schönheiten aus gutem Hause, Clara hatte nur ein einziges, billiges Outfit, das sie jeden Tag der Finalrunde trug. Doch die Jury fand, dass Clara eine einzigartige Schönheit hatte - und sie hat gewonnen.
In der "Motion Picture Classic Magazine"-Ausgabe vom Juni 1921 erschien also ein Artikel über eine bis dato unbekannte 15-Jährige aus Brooklyn, mit der Überschrift "A Dream Come True" - "Ein Traum Wird Wahr", und Clara spielte im Film "Beyond The Rainbow" neben dem Stummfilmstar Billie Dove.
Ein Leben in Ruhm und ohne ihre gewalttätigen Eltern bedeutete das aber noch nicht.
Eines Nachts hielt Sarah Clara ein Messer an die Kehle und sagte "Ich werde dich umbringen, Clara, es wird so besser sein". Einige Wochen später passierte etwas Ähnliches, Sarah verfolgte Clara durch das Haus und die Straßen mit einem Messer, Clara irrte zwei Tage lang traumatisiert durch die Straßen, bis ihr Vater sie fand und Sarah in eine Irrenanstalt brachte, wo sie starb. Clara gab sich die Schuld an Sarah's Tod.
Der Regisseur Elmer Clifton sah Clara's Bild in dem Artikel, der über sie erschienen war und fand, dass sie perfekt für eine Rolle in seinem nächsten Film. Clara wollte den Regisseur beeindrucken und trug viel Make-Up und ein geliehenes Kleid, doch Clifton wollte eine eher jungenhafte Schauspielerin, und schickte sie beinahe wieder weg, doch schließlich wurde sie doch engagiert. Der Film, "Down To The Sea in Ships" wurde recht erfolgreich. Die Kritiker allerdings fanden den Film eher schlecht, lobten allerdings trotzdem Clara's gute Leistung.
Nachdem Clara in 5 weiteren Filmen mitgespielt hat, meistens zweite Hauptrollen, wurde sie 1924 eine der WAMPAS Baby Stars, die jedes Jahr 13 Schauspielerinnen, Tänzerinnen und Models, die nach Ansicht der WAMPAS am ehesten das Zeug zum Star haben, umfassten.
Clara Bow begann, langsam reicher zu werden und holte ihren Vater nach Hollywood. Sie hat ihm dabei geholfen, Geschäfte zu gründen, doch es klappte nicht und schließlich wurde ihr Vater in Hollywood nur dadurch bekannt, dass er oft betrunken an den Sets störte und versuchte Schauspielerinnen dazu zu bringen mit ihm auszugehen, indem er ihnen sagte, dass er der Vater von Clara Bow ist.
1925 bekam sie die weibliche Hauptrolle in "The Plastic Age" und begann mit ihrem Co-Star Gilbert Roland auszugehen. Bei ihrem nächsten Film, "Mantrap" verliebte sie sich in den Regisseur Victor Fleming, der fast doppelt so alt war wie sie, und war gleichzeitig mit ihm und Gilbert Roland zusammen.
1927 spielte sie in ihrem erfolgreichsten Film, "It", mit dem sie als "It-Girl" bekannt wurde.
Clara war in Hollywood's Party-Szene nicht besonders beliebt, was ihr auch nicht viel ausmachte, da sie es nicht mochte ständig in der Öffentlichkeit zu sein. Sie wurde oft nicht zu ihren eigenen Filmpremieren eingeladen - doch es machte ihr nichts aus, sie spielte lieber Poker mit ihren Angestellten.
Nachdem Clara Bow's psychischer Zustand als Spätfolge des Mordversuches ihrer Mutter an ihr in den 40er-Jahren schlechter wurde, starb sie am 27. September 1965 an einem Herzinfarkt infolge einer Herzerkrankung, an der sie seit Jahren litt.
Hier ein bisschen Clara Bow auf Youtube:
Und ein paar Clara Bow-Filme, zum kostenlos angucken:
"Free To Love" (1925, nicht wie bei Youtube steht 1922): http://www.youtube.com/watch?v=mz8HZvVaupY
Und zum Schluss noch ein Zitat von Clara Bow:
"We had individuality. We did as we pleased. We stayed up late. We dressed the way we wanted. (...) Today, they're sensible and end up with better health. But we had more fun."
"Wir hatten Individualität. Wir haben gemacht was uns gefiel. Wir sind lange wach geblieben. Wir haben uns angezogen wie wir wollten. (...) Heute sind sie vernünftigt und enden dann mit besserer Gesundheit. Aber wir hatten mehr Spaß."



Mittwoch, 15. Juli 2009

Und noch ein neuer Blog in der Welt...

LOL, ich bin echt nie gut im Titel finden XD Naja, ich muss mich erstmal an dieses Blog-Dings gewöhnen XD Wer mich auch nur ein bisschen kennt kann (auch mal abgesehen vom Blog-Titel) erahnen worums geht... Natürlich hauptsächlich um Sachen die mit vor 1959 zu tun haben, hauptsächlich mit der Kultur der 1900er-30er.
Mit diesem Blog geht meine Mission den Teenagern Deutschlands Classic Hollywood und den alten Style näher zu bringen weiter, darum schreib ich hier auf Deutsch, vllt. mach ich irgendwann noch einen englischen Blog.
Und damit meine Mühen nicht weiter umsonst sind, bitte ich diejenigen, die (wahrscheinlich dadurch, dass ich den Link auf einigen Internetseiten auf denen ich angemeldet bin gepostet habe) von diesem Blog erfahren haben ab und zu mal reinzugucken, ich weiß ja, dass ihr wohl noch keine absoluten Vintage-Fans seit, aber vielleicht... oder besser gesagt WAHRSCHEINLICH, denn ich würde so einiges darauf wetten, dass die meisten von euch irgendetwas, ob ein Film, ein Look, was auch immer, mögen werden.
Das war jetzt erstmal wahrscheinlich einer der schlechtesten 1. Posts in der Geschichte der Blogs... Aber ich bin mir sicher, dass dieser Blog noch toll wird... Naja, zumindest hoffe ich das XD